Tokio – Fugu und Kapselhotel
20. Oktober 2008
Hi!
Ihr habt vielleicht schon gemerkt, dass ich hier immer nur über meine Wochenenden schreibe. Das liegt einfach daran, dass während der Woche nicht so viel erwähnenswertes passiert. Ich arbeite halt. Deswegen mach ich jetzt auch gleich mit dem vergangenen Wochenende weiter:
Am Freitag sind die zwei anderen hiesigen Praktikanten und ich nach Tokio gefahren. D.h. wir waren wieder gegen 19.00 Uhr dort und haben mit dem Abendessen auch gleich einen der Pflichtpunkte eines Japan-Aufenthalts abgehakt: Fugu! Das ist der berühmt berüchtigte Kugelfisch, für dessen Zubereitung der Koch eine extra Lizenz braucht… Wird beim Schneiden die Leber verletzt, tritt Gift aus… und das ist weniger gesund. Aber mir geht’s eigentlich immer noch gut, außer dass ich schon wieder Fisch gegessen habe…
Das Restaurant wurde uns von einem Japaner empfohlen, der uns auch direkt ein Menü rausgesucht und aufgeschrieben hat. Das hat die Bestellung schon mal sehr vereinfacht. Als erstes gab’s rohe, dünne Fugu-Scheiben und dazu eine echt gute Soja-Limetten-Sauce. Dann wurde eine Art Fondue direkt auf unserem Tisch, in den eine Kochplatte eingelassen war, zubereitet. Und zwar in einem geflochtenen Korb, der mit einem beschichteten Papier ausgelegt war. Dort wurden dann verschiedene Pilze, Kohl, Tofu und eben Fugu-Stücke rein geworfen. Wir waren dann zwar etwas überfordert, wie und vor Allem wann man was isst, aber wir haben nicht allzu viel falsch gemacht, denke ich… In der selben Suppe wurden anschließend Glasnudeln gekocht. Haben wir gedacht. War aber auch Fugu. Der restliche Fischsud wurde mit Reis vermischt, so dass eine Art Reisbrei herausgekommen ist, worin dann noch Eier verrührt und mitgekocht wurden. Ach ja, die getrockneten Algen zum drüberstreuen darf ich nicht vergessen… Mmmmm… Zum Nachtisch gab’s ganz normales, sehr gutes Nusseis! Naja, jetzt kann ich immerhin sagen, dass ich Fugu gegessen habe… ich werd’s allerdings wahrscheinlich so schnell nicht wieder tun. War bestimmt total gut, aber Fisch ist halt nun mal Fisch und damit nichts für mich.
Oh, ich muss ich kürzer fassen… es wird spät….
Gut. Den Rest des Freitagabends haben wir in Shibuya, dem Vergnügungsviertel Tokios, verbracht. Das kann man eigentlich in drei Worte zusammenfassen: bunt, voll, laut… ok, vier Worte: bunt sollte noch mal erwähnt werden. Die meiste Zeit haben wir in so einem Bar-Pub-Dings verbracht. War ganz lustig.
Da es von Tokio bis Tomioka ein gutes Stück zu fahren ist und aus irgendeinem Grund die Züge in Tokio nur bis ca. 0.00 fahren haben wir uns für die Nacht von Freitag auf Samstag eine Unterkunft gesucht: Ein Kapsel-Hotel mitten in Shibuya! D.h.: Erdgeschoss: Rezeption und Schuhschränke, 1. Stock: Umkleide, Kleider-Spinde und Schlafanzugausgabe, 2. Stock: Duschen und Onsen, 3. – 10. Stock: Schlafzimmer, also große Räume voll mit so schubladenartigen Betten. Die sehen ein bißchen wie so Hundetransportboxen aus… Haben aber sogar jeweils Radio und Fernseher drin. Natürlich mit Kopfhörern. In das Hotel dürfen übrigens, wie in viele andere, v.A. Kapsel-Hotels, keine Frauen rein.
Soo, jetzt ist’s aber schon wieder viel später geworden als ich geplant habe… den Rest des Wochenendes versuche ich dann morgen hier rein zu schreiben.